Jahresbilanz Verkehr 2024

Jahresbilanz Verkehr 2024
Jahresbilanz Verkehr 2024
Polizeipräsidentin Dr. Sandra Müller-Steinhauer und der stellvertretende Leiter der Direktion Verkehr, Polizeidirektor Hendrik Bösch, stellten heute die Verkehrsunfallentwicklung 2024 für den Zuständigkeitsbereich der Polizei Bielefeld vor.

Die Vorstellung einer Verkehrsunfallbilanz ist immer geprägt von Licht und Schatten. Es gilt, positive wie negative Entwicklungen zum Verkehrsunfallgeschehen hervorzuheben. Einerseits mahnen gerade negative Entwicklungen alle Verkehrsteilnehmenden zu mehr Verantwortung im Straßenverkehr, andererseits zeigen uns die positiven Entwicklungen, dass wir mit unserer Verkehrssicherheitsarbeit auf dem richtigen Weg sind. Das #LEBEN aller Verkehrsteilnehmenden zu schützen ist Kern unserer polizeilichen Arbeit.

Wie sah das Verkehrsunfalljahr 2024 konkret aus?

Im Stadtgebiet ereigneten sich insgesamt 12.420 Verkehrsunfälle, das sind +34,4% mehr als im Vorjahr. Dieser recht deutliche Anstieg ist jedoch weitestgehend einer Änderung in der statistischen Erfassung von Verkehrsunfällen mit ausschließlich leichtem Sachschaden geschuldet. Dies ist im Februar 2024 aufgefallen und konnte innerhalb kürzester Zeit behoben werden. Fortan wird die Jahresbilanz Verkehr nun auch alle Verkehrsunfälle mit leichtem Sachschaden (sog. Bagatellunfälle), bei denen nur eine mündliche Verwarnung ausgesprochen wurde, in den Gesamtzahlen ausweisen. Festzuhalten bleibt, dass auch unter Anlegung der alten Parameter nur eine minimale Erhöhung der tatsächlich stattgefundenen Verkehrsunfälle mit leichten Sachschäden vorliegt. Legt man die bisherigen Parameter zu Grunde, so ist mit knapp 10.000 Verkehrsunfällen das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht. 

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden blieb in etwa gleich. Hierbei wurden 17 Personen mehr als im Vorjahr verletzt, ein leichter Anstieg von +1,3%. 

Das Risiko der Bielefelder Bürgerinnen und Bürger, Opfer eines Verkehrsunfalls zu werden, wird in der Verunglücktenhäufigkeitszahl ausgedrückt. Die Verunglücktenhäufigkeitszahl für Bielefeld liegt 2024 erneut deutlich unter dem Durchschnitt Nordrhein-Westfalens und auch unter dem Durchschnitt der Kreispolizeibehörden im Regierungsbezirk Detmold. 

Grundsätzlich gilt: Jeder Verletzte und erst recht jeder Getötete ist einer zuviel! Denn hinter jedem Verkehrsunfall mit Personenschaden verbirgt sich mindestens ein Mensch, der einen Schaden oder gar schmerzlichen Verlust erlitten hat. Und hinter jedem Opfer stecken Schicksale, die unmittelbar oder mittelbar mit dem Leid der Betroffenen konfrontiert werden. 

Um es erst gar nicht zu einem Verkehrsunfall kommen zu lassen, setzen wir auf eine Kombination aus Repression und Prävention. Wir ahnden Verkehrsverstöße konsequent und machen die Verkehrsteilnehmenden auf die teils drastischen Folgen ihres rechtswidrigen Verhaltens im Straßenverkehr aufmerksam. Gleichzeitig ist eine altersgerechte Präventionsarbeit enorm wichtig, um so deviantes Verhalten im Straßenverkehr möglichst gar nicht erst entstehen zu lassen. Das fängt beispielsweise mit der Verkehrspuppenbühne für Kinder im Vorschulalter an, setzt sich bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit unserem Crash-Kurs fort und reicht bis zu Pedelec-Trainings für Seniorinnen und Senioren. 

Wird dennoch ein Verkehrsunfall verursacht, verfolgen wir mit unseren strategischen Ansätzen auch hier konkrete Ziele, um weitere Verkehrsunfälle und menschliches Leid zu verhindern. Dies reicht von einer detaillierten Verkehrsunfallaufnahme vor Ort, den gebotenen Ermittlungen durch die Sachbearbeitenden der Verkehrskommissariate (insbesondere bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden und Flucht) und den daraus gewonnenen Erkenntnissen für die polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit. Neben der Prävention und Repression umfasst unsere Verkehrssicherheitsarbeit auch Maßnahmen zur sicheren Gestaltung des Verkehrsraumes bis zu den Angeboten eines professionellen Opferschutzes.

Eine Zahl gehört leider unweigerlich immer zur Jahresbilanz Verkehr dazu. Die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten. 8 Menschen verloren 2024 auf den Straßen Bielefelds ihr #LEBEN. Auch wenn dies ein Rückgang um 1 getötete Person ist, so liegen wir damit immer noch über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Erfreulich ist dabei jedoch, dass kein Kind und kein Jugendlicher im Bielefelder Straßenverkehr getötet wurde. Eine ebenso positive Entwicklung ist, dass die Anzahl der zu Fuß Gehenden von 4 auf 1 Getötete gesunken ist. 

Eingangs sagte ich bereits: Wo Licht ist, ist auch Schatten! Die Hälfte der Getöteten (4) waren mit dem Motorrad bzw. einem Quad unterwegs. Dies ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren und stellt auch den höchsten Stand der letzten 16 Jahre dar. Diese Entwicklung in 2024 entspricht gleichzeitig auch der landesweiten Entwicklung eines Anstiegs von getöteten Motorradfahrenden.

Im Jahr 2024 hatten wir weitere Zielgruppen ganz gezielt im Blick. Dazu gehören neben den zu Fuß Gehenden auch Rad und Pedelec Fahrende sowie eScooter Fahrende. Und auch hier gibt es Licht und Schatten: Während die Zahl der verletzten Rad Fahrenden stieg, blieb es bei den zu Fuß Gehenden auf dem Vorjahres-Niveau. Die Anzahl der verunglückten eScooter und Pedelec Fahrenden nahm hingegen ab. 

Im Rahmen der Mobilitätswende werden gerade diese ungeschützten Mobilitätsformen im Straßenverkehr weiter zunehmen. Die Polizei Bielefeld hat hierfür bereits in den letzten Jahren ein Konzept zur Senkung der Verunglücktenzahlen aufgelegt. Dieses wurde für das Jahr 2025 fortentwickelt und nimmt den Schutz dieser Zielgruppen als ersten Schwerpunkt nun noch zielgerichteter in den Fokus. 

Die zuvor genannten Zielgruppen eint, dass sie keine Knautschzone, keinen Airbag, keine schützende Fahrzeughülle und damit keine passive Schutzeinrichtung haben: eben ungeschützt sind. Sie werden daher in einem neuen Ansatz unserer strategischen Ausrichtung zur Verkehrssicherheitsarbeit in der Gruppe der ungeschützten Verkehrsteilnehmenden noch zielgerichteter fokussiert. 45,8 % aller Verletzten des Jahres 2024 gehörten dieser Gruppe an.

Hinsichtlich der Hauptunfallursachen (HUU) stehen „Alkohol / Drogen“ immer im besonderen Fokus. Mit 214 (211) bewegen wir uns in Bielefeld auf dem Vorjahresniveau. Die Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist dabei leicht abnehmend, dafür ist im Bereich der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss ein Antieg zu verzeichnen. Damit belegt diese Unfallursache „Alkohol / Drogen“ Platz 3. Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden und Unfallursache Alkohol/Drogen ist die Anzahl leicht von 93 auf 87 Verkehrsunfällen gesunken.

Insgesamt führt der „Fehler beim Wenden/ Abbiegen/ Rückwärtsfahren“ nach wie vor die HUU-Statistik an, sogar mit 603 (489) Verstößen in 2024 noch mehr als je zuvor. Platz 2 belegt die Ursache „Vorfahrt / Vorrang“ mit 264 (251) Fällen. Auf dem4. Platz findet sich die HUU „Geschwindigkeit“, hier gab es einen Anstieg von 79 auf 131 Verkehrsunfällen.

Durch die Polizei Bielefeld werden fortlaufend Unfallhäufungsstellen identifiziert und gemeinsam mit den Straßenbaulastträgern und der Straßenverkehrsbehörde analysiert. Im Jahr 2025 wird hierauf ein noch stärkerer Fokus gelegt: Maßnahmen an Unfallhäufungsstellen sind der zweite Schwerpunkt im neuen Verkehrssicherheitskonzept der Polizei Bielefeld. Besonders unfallträchtige Stellen werden noch konzentrierter polizeilichen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen unterzogen, um eine Reduzierung der Verkehrsunfallzahlen an diesen Stellen zu erreichen. Immerhin wurden im Jahr 2024 insgesamt 27% aller Verkehrsunfälle mit schwerwiegendem Sachschaden und 30,5% aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden an diesen identifizierten Unfallhäufungsstellen verursacht.

Die Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle mit Flucht bleibt 2024 mit 2498 (2533) auf dem Vorjahresniveau. Eine spürbare Abnahme gab es bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden und Flucht. Hier sank die Anzahl von 103 auf 92 Fälle. Die Aufklärungsquote konnte hierbei von 55,0 auf 60,9% gesteigert werden.

Besonders positiv hervorheben möchte ich für den Stadtbereich Bielefeld, dass die Verunglücktenzahlen bei den Jungen Erwachsenen, bei den Pedelec Fahrenden (erstmals seit Beginn der statistischen Erfassung) und bei den eScooter Fahrenden jeweils gesunken sind.

Weniger erfreulich sind die Entwicklungen bei den Seniorinnen und Senioren. Diese Gruppe werden wir auch 2025 weiter verstärkt in den Blick nehmen, beispielsweise mit gezielten Präventionsmaßnahmen wie dem Pedelec-Fahrtraining. 

 

Auf den Autobahnen in unserem Zuständigkeitsbereich ereigneten sich mit insgesamt 2.201 Verkehrsunfällen 244 weniger als im Vorjahr (-9,9%). Die Anzahl der Verunglückten stieg hingegen leicht von 471 auf 496 an. Licht und Schatten liegen somit auch hier eng  beieinander.

Im Hinblick auf die Anzahl der Getöteten konnten wir für 2023 einen historischen Tiefststand vermelden. Leider entwickelte sich die Anzahl der auf den Autobahnen Getöteten in 2024 wieder mit 6 Menschen, die ihr Leben im Straßenverkehr verloren, in die entgegengesetzte Richtung. Dies entspricht den Zahlen der Jahre 2020 bis 2022.

Besonderes Gefahrenpotential auf der Autobahn bergen die sogenannten Stauendunfälle. Wenn ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf stehende Fahrzeuge am Stauende auffährt, treten oft schwerste Folgen ein. Wir beobachten die Anzahl der Stauendunfälle mit tödlichen oder schweren Verletzungen deshalb gesondert. Die Anzahl dieser Fälle ist im vergangenen Jahr mit 8 (9) leicht gesunken. Zwei dieser Unfälle endeten tödlich. In den letzten 7 Jahren schwankte die Anzahl der Stauendunfälle mit besonders schweren Folgen zwischen 6 und 15 pro Jahr.

Im Einzelnen zu den Entwicklungen im Stadtgebiet jetzt in Zahlen

Auch wenn es – wie eben bereits schon dargestellt – sehr erfreulich ist, dass kein Kind und kein Jugendlicher im Straßenverkehr getötet worden ist, so war eine bestimmte Art der Verkehrsbeteiligung bei tödlich endenden Verkehrsunfällen besonders betroffen: die Gruppe der Krad Fahrenden einschl. der Quad Fahrenden. Sie waren an der Hälfte der tödlichen Verkehrsunfälle (4) beteiligt. Bei genauer Betrachtung stellt man fest, dass diese vier Verkehrsunfälle sich in Ort, Zeit, Jahreszeit, Unfalltyp, Ursache und Alter des Fahrers unterscheiden. 

In drei der vier Fälle liegt der Unfallort im Außenbereich unseres Zuständigkeitsgebietes, jeweils nahe an der Grenze zu benachbarten Landkreisen. In der vorliegenden Jahresbilanz Verkehr 2024 finden Sie hierzu die Ergebnisse einer Sonderauswertung.

Mit Blick auf die Gesamtanzahl der Verletzten lässt sich feststellen, dass sich diese auf dem Niveau des Vorjahres bewegt. Die Anzahl der Schwerverletzten hat sich leicht erhöht, die der Leichtverletzten war nahezu gleichbleibend. Erfreulich ist, dass Kinder (von 106 auf 99) und Junge Erwachsene (von 221 auf 186) seltener verletzt wurden. Bei Jugendlichen ist die Anzahl gleichgeblieben (44). Dagegen waren Senioren (+20,4%) und Rad Fahrende (+4,7%) häufiger in Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert. Das bedeutet auch: Rad fahrende – und auch zu Fuß gehende - Senioren waren besonders stark betroffen.

Erfreulich in diesem Zusammenhang ist, dass erstmals die Anzahl der verletzten Pedelec Fahrenden seit Beginn der statistischen Erhebung im Jahr 2014 zurückgegangen ist (von 133 auf 120; -9,8%). Bei Rad Fahrenden stieg die Zahl hingegen von 230 auf 253 (+10%). Bei diesen Verkehrsmitteln ist die Entwicklung zu Kindern und Jugendlichen durchaus erfreulich: bei den Kindern haben wir -33,3% weniger Verletzte (von 33 auf 22), bei den Jugendlichen ist die Anzahl immerhin von acht auf sieben Verletzte zurückgegangen (-12,6%).

Eine weitere viel beachtete Zielgruppe sind die Jungen Erwachsenen (18 – 24 Jahre). Auch hier ist die Anzahl der Verunglückten über alle Verkehrsarten betrachtet deutlich zurückgegangen, konkret von 221 auf 186 (-15,8%). Die getöteten Jungen Erwachsenen verringerten sich dabei von 3 auf 2, die schwerverletzten erhöhten sich um 1 von 28 auf 29 und die leicht Verletzten gingen signifikant von 191 auf 154 zurück. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass auch 2024 wieder Veranstaltungen des „Crash Kurs NRW“ stattgefunden haben. Diesen Weg werden wir – auch mit Unterstützung der Stadt Bielefeld – in 2025 intensiviert fortsetzen. Crash-Kurs NRW ist als Erfolgsmodell über Behörden- und Landesgrenzen hinaus bekannt und Kernstück der strategischen Konzepte zur Verkehrsunfallprävention auch hier in Bielefeld. 

Von den Jungen Erwachsenen geht es nun zu den Seniorinnen und Senioren. Es wurde schon berichtet, dass gerade Rad Fahrende und zu Fuß Gehende in dieser Altersgruppe – nach einem erfreulichen Rückgang im Jahr 2023 - in 2024 wieder häufiger verletzt wurden. Auch wenn wir in 2024 keine Getöteten verzeichnen mussten, so sind die Zahlen sowohl bei den Schwerverletzten (+33,3%) als auch bei den Leichtverletzten (+17,5%) angestiegen. Neben den Rad Fahrenden sowie den zu Fuß Gehenden sind auch die Verunglücktenzahlen bei den Pkw-führenden Seniorinnen und Senioren gestiegen.

Auch hier werden wir unsere Maßnahmen der gezielten Präventionsarbeit fortsetzen. Unsere Pedelec-Trainings für die Zielgruppe 65+ wurden bereits benannt. Im Fokus stehen hierbei neben den Themen Fahrtechnik und Fahrzeugtechnik auch die Aufklärung über Regelungen der StVO für Rad- und Pedelec Fahrende.

Betrachtet man die Gruppe der zu Fuß Gehenden separat, so ist insgesamt ein gleichbleibendes Niveau bei den Verletzten festzustellen. Allerdings gibt es in den einzelnen Alterskohorten unterschiedliche Entwicklungen. Bei Seniorinnen und Senioren ist eine sehr deutliche Steigerung (+89,4%) und bei den Jungen Erwachsenen um immerhin +40% (von 10 auf 14) zu verzeichnen. Gegenläufig ist es bei den Kindern. Hier ist die Anzahl der Verunglückten um -35,1% (von 37 auf 24) deutlich zurückgegangen.

Mit dem eScooter verletzten sich mit insgesamt 51 (58) Personen abermals weniger als im Vorjahr. Insbesondere bei den Jungen Erwachsenen ist ein deutlicher Rückgang (-63,1%) zu verzeichnen. Diese Gruppe hatte in den Vorjahren steigende Zahlen zu verzeichnen. In den übrigen Altersgruppen blieben die Verunglücktenzahlen weitestgehend auf dem Vorjahres-Niveau. 

Auch im Bereich der eScooter Fahrenden setzen wir unsere Präventionsmaßnahmen fort. Bereits seit 2023 werden in Kooperation mit Verleihfirmen von eScootern spezielle Kurse angeboten werden, in denen in unterschiedlichen Zielgruppen das Verkehrsmittel und die damit verbundenen Verkehrsregeln erfahren werden konnten.

In der Verkehrsunfallbilanz nur kurz aufgeführt aber dennoch von Interesse für Sie dürften die Entwicklungen zu verbotenen KFZ-Rennen sein. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 39 (38) Strafverfahren wegen verbotener Kfz-Rennen im Stadtbereich Bielefelds eingeleitet. 14 (10) dieser Rennen führten zu einem Verkehrsunfall. Erneut verunglückte niemand im Zusammenhang mit einem verbotenen Kfz-Rennen tödlich. Die Polizei Bielefeld wird auch weiterhin konsequent und mit niedriger Einschreitschwelle gegen dieses grob rücksichtslose und verkehrswidrige Verhalten einschreiten. Hervorzuheben ist, dass es sich nur bei einzelnen dieser KFZ-Rennen um szenetypische Erscheinungsformen handelt. Der Großteil der Fälle, in denen eine Strafanzeige gem. § 315d StGB gefertigt wurde betrifft Sachverhalte, in denen sich Verkehrsteilnehmende einer polizeilichen Anhaltekontrolle zu entziehen versuchten. 

Im Einzelnen zu den Entwicklungen auf den BAB jetzt in Zahlen

Auf den Autobahnen dominiert bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden weiterhin die Hauptunfallursache „Geschwindigkeit“ mit großem Abstand. Im Vergleich zum Vorjahr ist abermals eine Steigerung von +17,2% auf nunmehr 95 Verkehrsunfälle erkennbar. Im Jahr 2024 wurden auf den Autobahnen im Regierungsbezirk Detmold insgesamt 26.494 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt und sanktioniert, mehr als die Hälfte aller polizeilich geahndeten Verstöße. Noch stärker fiel die Steigerung bei der HUU „Abstand“ aus. Hier gab es mehr als eine Verdoppelung auf 62 (28) Verkehrsunfälle mit Personenschaden.

Neben den 6 Getöteten zählten wir 490 (+5,3%) weitere Verletzte auf den Autobahnen unseres Zuständigkeitsbereichs. Während die Anzahl der Schwerverletzen um -8,1% auf 124 Verletzte abnahm, stieg die der Leichtverletzten um +9,9% auf 366 an. Insgesamt haben sich 294 Verkehrsunfälle mit Personenschäden (- 3,6%) ereignet.

LKW-Fahrende waren im Verhältnis zu ihrem Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen auf Autobahnen auffällig häufig an Verkehrsunfällen mit Verletzten beteiligt. Der Anteil der LKW-Beteiligungen sank zwar nach den positiven Entwicklungen des Vorjahres 

weiter von 32,1% auf 28,6%, allerdings machen LKW-Fahrende nur etwa 10,1% am Gesamtverkehrsaufkommen auf den Autobahnen aus. 

Sie sind somit trotz sinkender Zahl weiterhin überproportional stark an Verkehrsunfällen mit Verletzten beteiligt. Neben einer sinkenden Beteiligung wurden auch weniger Verkehrsunfälle mit Personenschaden von LKW-Fahrenden verursacht. Hier sank der Anteil von 13,8% auf 11,9%. Allerdings waren von den 6 tödlich endenden Verkehrsunfällen auf den Autobahnen in 5 Fällen Lkw beteiligt (83,3%).

Die Verkehrsunfälle mit Flucht auf der BAB haben in 2024 mit 364 (384) leicht abgenommen. Die Aufklärungsquote liegt mit 47,3 % etwas höher als im Vorjahr (45,1%). Ein ambivalentes Ergebnis müssen wir leider bei den Verkehrsunfallfluchten mit Verletzten mitteilen. Hier sank die Aufklärungsquote in diesem Jahr auf 40%. Insbesondere bei diesen Fällen sind wir auf die Mithilfe von Verkehrsteilnehmenden angewiesen, die unsere Ermittlungen durch ihre Beiträge unterstützen können.

Damit steht dieses Feld symptomatisch für die Sicherheit im Straßenverkehr. Denn alle im Straßenverkehr befindlichen Personen können schon allein durch ihr rücksichtsvolles Verhalten zu mehr Sicherheit für sich und andere beitragen. Entscheidend dafür, dass wir Ihnen in der Zukunft hoffentlich einmal mehr Licht als Schatten präsentieren können ist, dass alle Verkehrsteilnehmenden ihrer Verantwortung im Straßenverkehr gerecht werden. Hierfür sind wir täglich im Einsatz. Unterstützen Sie uns und übernehmen auch Sie Verantwortung. Denn im Straßenverkehr eint uns alle: Ein Ziel. Ankommen. #LEBEN.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110