Der 75-Jährige aus dem Kreis Holzminden wurde kurz vor den Weihnachtsfeiertagen 2022 Zeuge eines Verkehrsunfalls. Selbst seit über 50 Jahren auf der Straße unterwegs, beobachtete er damals, wie ein Sattelzug auf der Autobahn 2 bei Bielefeld verunglückte. Er rettete den in hilfloser Lage befindlichen 58-jährigen Fahrer unter großer Mühe aus dem Führerhaus. Wie sich im Nachhinein herausstellte in letzter Sekunde, bevor dies Feuer fing und vollständig ausbrannte. Dank der rechtzeitigen Rettung trug der Verunfallte keine lebensgefährlichen Verletzungen davon und bedankte sich bereits telefonisch bei seinem Lebensretter.
Dank und Anerkennung von offizieller Seite erfuhr Werner Treichel am vergangenen Donnerstag von der Behördenleiterin des Polizeipräsidiums Bielefeld persönlich. Frau Dr. Sandra Müller-Steinhauer nahm sich viel Zeit und lud in ihr Büro ein, wo man sich trotz des ernsten Anlasses schnell in angenehmer Gesprächsatmosphäre über „alte Zeiten“ austauschte. Auf teils unterhaltsame, teils nachdenkliche Art und Weise berichtete der Speditionsfahrer anschaulich aus seinem Leben, in dem er zweifelsohne einiges erlebt hat.
Bezüglich seines mutigen Einsatzes gibt sich der Lebensretter bescheiden: Er habe getan, was nötig war. Zu denken gebe ihm allerdings, dass es keine anderen Helfer gab. Den Notruf habe ein anderer LKW-Fahrer gewählt, der sich auf dem Raststättengelände unmittelbar am Unfallort aufhielt, weitere Unterstützung gab es seiner Aussage nach nicht.
Frau Dr. Müller-Steinhauer spricht Werner Treichel hohe Anerkennung für sein vorbildliches Verhalten als Ersthelfer aus. In einer brenzligen Lage schaute er nicht zu, sondern handelte und rettete aller Wahrscheinlichkeit nach ein Menschenleben.