Vierte gemeinsame Pressemitteilung der Polizei Bielefeld und der Staatsanwaltschaft Bielefeld zu: Öffentlichkeitsfahndung nach 62-jährigem Unternehmer aus Hüllhorst

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Mordkommission im Einsatz
Vierte gemeinsame Pressemitteilung der Polizei Bielefeld und der Staatsanwaltschaft Bielefeld zu: Öffentlichkeitsfahndung nach 62-jährigem Unternehmer aus Hüllhorst
Im Fall des seit Mittwoch, 18.10.2023, vermissten 62-jährigen Unternehmers aus Hüllhorst geben die Polizei Bielefeld und die Staatsanwaltschaft Bielefeld neue Informationen zum Stand der Ermittlungen bekannt.
PLZ
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Nach dem Verschwinden des Mannes war sein weißer Pkw Porsche Cayenne zunächst am 22.10.2023 in Melle festgestellt worden, wo er einen Tag später wieder verschwunden war. Erst am 06.12.2023 konnte das Fahrzeug aufgrund eines Zeugenhinweises im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung in Hengelo in den Niederlanden aufgefunden werden.

Seit dem 05.12.2023 befindet sich ein 37-Jähriger aus Enger in Untersuchungshaft, der im dringenden Verdacht steht, den Vermissten getötet zu haben. Der Tatverdächtige war in Bielefeld gefasst worden. Von dem Vermissten fehlt nach wie vor jede Spur.

Unmittelbar nach dem Verschwinden des Unternehmers gab sich der 37-jährige Tatverdächtige gegenüber Kontaktpersonen des vermissten Unternehmers an dessen Wohn- und Firmenimmobilie in Hüllhorst als neuer Mieter aus.

Nachdem sich ein Anfangsverdacht gegen den 37-Jährigen ergeben hatte, durchsuchte die Polizei am 30.11.2023 das weitläufige Objekt in Hüllhorst sowie weitere Anschriften in Enger und Bielefeld mit Bezügen zu dem Verdächtigen.

In dem Pkw des Tatverdächtigen, der sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung in Bielefeld befand, fanden Ermittler der Mordkommission die Geldbörse des vermissten Unternehmers mit persönlichen Dokumenten, und den Fahrzeugschlüssel des weißen Porsche Cayenne.

Bei der Durchsuchung des Objektes in Hüllhorst entdeckte die Mordkommission den mutmaßlichen Tatort. Nachdem Leichenspürhunde angeschlagen hatten, konnten in dem Werkstattbereich Hinweise auf ein Kampfgeschehen festgestellt und latente Blutspuren sichtbar gemacht werden. Die Sicherung und anschließende forensische Untersuchung der Blutspuren ergaben zwischenzeitlich, dass sie dem 62-jährigen Vermissten zuzuordnen sind.

Auch der in den Niederlanden sichergestellte Porsche Cayenne wurde in der Folge durch Spezialisten der Mordkommission untersucht. Dort konnten versteckte Gegenstände des Vermissten aufgefunden werden. Die Ermittlungen zu dem letzten Nutzer des Porsche, wozu auch molekulargenetische Untersuchungen gehören, dauern noch an. Im Rahmen eines justiziellen Rechtshilfeersuchens über die Staatsanwaltschaft Bielefeld wurden zwischenzeitlich auch die niederländischen Behörden in die Ermittlungen einbezogen.

Zudem ergeben sich aus den Ermittlungen Hinweise zu dem vorübergehenden Abstellort des Porsche Cayenne in Melle. "Der Beschuldigte soll sich am Tag vor der Feststellung des Pkw am 22.10.2023 unter anderem nach einem möglichen Abstellort in Melle und der zulässigen Parkdauer erkundigt haben", so der Leiter der Mordkommission Cayenne, Erster Kriminalhauptkommissar Markus Mertens. "Auch gibt es Anhaltspunkte dafür, dass sich der Beschuldigte exakt an diesem Tag in Melle befunden haben soll."

Nicht geklärt ist bisher der Verbleib des 62-jährigen Hüllhorsters, der zuletzt überwiegend in Bulgarien lebte. "Die Wahrscheinlichkeit, ihn nach all den Feststellungen noch lebend wiederzusehen, ist verschwindend gering", so der zuständige Staatsanwalt, Christopher York. "Kontaktaufnahmen zu Bekannten in Deutschland oder Bulgarien sowie Aktivitäten in den sozialen Netzwerken gab es nach dem Verschwinden nicht mehr".

Bei einer möglichen Motivlage gehen die Ermittler nicht nur von einer Bereicherungsabsicht aus, sondern auch von einer möglichen Drucksituation in der sich der Beschuldigte befunden haben soll. Durch eine angekündigte Zwangsräumung am 19.10.2023 benötigte er für zahlreiche Boote auf Trailern, Pkw und anderes Sperrgut einen neuen geeigneten Abstellort.

Hinweise nimmt die Mordkommission "Cayenne" der Polizei Bielefeld unter 0521-545-0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110