Nach eigenen, teils voneinander abweichenden ersten Angaben war der Mann beim Joggen von einer Gruppe von vier bis fünf Männern überfallen worden. Diese seien vereinzelt durch Nazi-Symbole erkennbar der rechten Szene zuzuordnen gewesen und hätten ihm Verletzungen, unter anderem eine Schnittwunde in Form eines Hakenkreuzes auf der Haut, zugefügt. Seine oberflächlichen Verletzungen wurden im Krankenhaus behandelt. Die Männer beschrieb der Bielefelder als deutschsprachig, ohne Bart, circa 1,80 m groß, schlank und athletisch. Alle Personen sollen Mützen oder Kappen und Masken getragen haben. Die Maske einer Person soll mit einem Logo der Marke "adidas" bedruckt gewesen sein und eine Person soll eine dunkelroten Pullover getragen haben.
Die Polizei leitete unmittelbar nach der beschriebenen Tat eine großflächige Fahndung ein, die jedoch erfolglos verlief. Der Melder, an den sich das Opfer vor Ort gewandt hatte, konnte keine weiteren sachdienlichen Auskünfte zu der beschriebenen Tat erteilen. Auch die Tatortaufnahme sowie die Absuche im Bereich des Tatortes mit einem Diensthund erbrachten keine weiteren relevanten Erkenntnisse zu dem angezeigten Sachverhalt.
Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass das Opfer im Januar dieses Jahres bereits eine ähnliche Tat zu seinem Nachteil angezeigt hatte. Die Ermittlungen hatten diesbezüglich nicht zur Aufklärung und Identifizierung von Tatverdächtigen geführt.
Der Staatsschutz ermittelt derzeit noch in alle Richtungen. Es ist zum aktuellen Stand der Ermittlungen weder auszuschließen, dass die erlittenen Verletzungen durch eine politisch motivierte Körperverletzung verursacht worden, noch dass diese auf anderem Wege entstanden sind.
Zur Untersuchung der Verletzungen wurde eine Rechtsmedizinerin beauftragt. Nach einer ersten Einschätzung der Rechtsmedizinerin stimmen die Verletzungen nicht in vollem Umfang mit den Angaben des 19-Jährigen überein. Die Ermittlungen dauern weiter an.
Der junge Mann hatte den Sachverhalt in Social Media öffentlich bekannt gemacht und dabei Vorwürfe der Nötigung gegen die Polizei erhoben. Die Vorwürfe werden zur weiteren Bewertung an die Staatsanwaltschaft übermittelt.
Zur weiteren Erhellung des Sachverhalts bittet die Polizei um Zeugenhinweise. Wer hat am Mittwoch, 11.11.2020, in diesem Zusammenhang verdächtige Beobachtungen im Bereich Niemöllershof in Brackwede gemacht? Zeugen melden sich bitte bei der Polizei Bielefeld, Staatsschutz, unter Tel. 0521/545-0.
Rückfragen von Journalisten bitte an:
Polizeipräsidium Bielefeld
Leitungsstab/ Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kurt-Schumacher-Straße 46
33615 Bielefeld
Sonja Rehmert (SR), Tel. 0521/545-3020
Stefan Bökenkamp (SB), Tel. 0521/545-3232
Sarah Siedschlag (SI), Tel. 0521/545-3021
Michael Kötter (MK), Tel. 0521/545-3022
Hella Christoph (HC), Tel. 0521/545-3023
Fabian Rickel (FR), Tel. 0521/545-3024
Dirk Trümper (DT), Tel. 0521/545-3222
Dominik Schröder (DS), Tel. 0521/545-3195
Caroline Steffen (CS), Tel. 0521/545-3026
E-Mail: pressestelle.bielefeld [at] polizei.nrw.de (pressestelle[dot]bielefeld[at]polizei[dot]nrw[dot]de)
Außerhalb der Bürodienstzeit: Leitstelle, Tel. 0521/545-0