Polizeipräsidentin Dr. Sandra Müller-Steinhauer:
"Aus zahlreichen Gesprächen und Schreiben sind uns die Sorgen vieler Bielefelderinnen und Bielefelder, Geschäftsbetreiber und Besucher rund um das Thema Sicherheit in der Bielefelder Innenstadt bestens bekannt. Die vorläufigen Entwicklungen in diesem Jahr zeigen teils deutlich steigende Fallzahlen im Bereich der Straßenkriminalität, insbesondere am Kesselbrink und Jahnplatz. Diese Entwicklung nimmt neben der Stadt Bielefeld auch uns in die Pflicht. Mit der Soko beschreiten wir neue Wege, um die objektive und die gefühlte Sicherheit zu verbessern.
Die neue Soko ist ein Gemeinschaftsprojekt aller operativen Direktionen. Sowohl uniformierte Polizisten als auch Kripobeamte werden sich täglich ausschließlich mit diesem wichtigen Thema beschäftigen. Die Soko ist deshalb eine zentrale Ergänzung unserer bisherigen Strategie der kleineren und großangelegten Kontrollen an den Treffpunkten der Alkohol- und Drogenszene. Wir stärken damit unseren Behördenschwerpunkt und setzen Expertise noch effizienter ein.
Das Thema "Personal" steht sicherlich immer in einem besonderen Fokus. Dennoch sehen wir direktionsübergreifend den Schritt in Richtung einer neuen Soko als besonders wichtig an. So können wir nicht nur auf die Kriminalität an den Brennpunkten gezielter reagieren, sondern auch für die Anwohner, Geschäfte und Passanten ein positives Signal setzen und die Bielefelder Innenstadt sicherer machen."
Die Soko
Der Erste Kriminalhauptkommissar Lars Lorenz ist der Leiter des neuen zwölfköpfigen Teams und bereitet sich vorab bereits auf die neue Aufgabe vor. Er ist ein langjähriger, erfahrener Führungsbeamter der Kriminalpolizei Bielefeld, der neben seiner Expertise als ehemaliger Leiter im Bereich Rauschgift und anderen Kommissariaten auch im Bereich operativer Einheiten eingesetzt war. So wie er bringt auch jedes seiner Teammitglieder wichtige Qualifikationen, Kenntnisse, Erfahrungen und Werte mit, um die neue Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können.
Lars Lorenz als Soko-Leiter äußert sich zu seiner neuen Aufgabe: "Wir knüpfen nahtlos an die bisher geleistete Polizeiarbeit an und können mit den neu geschaffenen Voraussetzungen konzentrierter vorgehen. Ich freue mich, wenn wir unsere Arbeit auf der Straße aufnehmen. Zunächst einmal werden wir uns so positionieren, dass wir insbesondere von den Szeneangehörigen durch unsere Anwesenheit deutlich wahrgenommen werden. Dabei richten wir uns auch an den Zeiten der einzelnen Szenegruppen aus. Allerdings werden wir auch unerwartet auftauchen und flexibel auf Situationen reagieren."
Weiter kündigt er an: "Neben unserer Arbeit vor Ort wird es aber wie gewohnt weiterhin Kontrollen durch Streifen- oder Ermittlerteams und auch Kontrolltage mit einem größeren Personalansatz geben. Vorstellbar sind auch die gewohnten Unterstützungen durch Diensthundeführer und Beamte der Bereitschaftspolizei. Neben den offenen Maßnahmen werden wir sicherlich auch dort, wo es erforderlich erscheint, in zivil und verdeckt vorgehen."
Die Aufgaben
Absicht der Soko ist es, die Ausbreitung der bekannten Personenkreise an den Szenetreffpunkten zu reduzieren und die Fallzahlen bei Straßenkriminalität, insbesondere bei Raub- und Körperverletzungsdelikten, Messertaten, Aufbrüchen von Autos sowie bei Betäubungsmittelkriminalität zu verringern.
Kriminalität lässt sich jedoch in einer Stadt wie Bielefeld, in der eine Vielzahl von Menschen aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf innerstädtischen Flächen aufeinandertrifft, nicht gänzlich auf null reduzieren.
Die Soko wird alle vorhandenen rechtlichen Mittel ausschöpfen und einen engen Kontakt zur Staatsanwaltshaft Bielefeld und den zuständigen Ämtern der Stadt Bielefeld halten. Die bisherige Praxis von Platzverweisen und mehrwöchigen Aufenthaltsverboten gegen Szeneangehörige wird weiterhin als Instrument genutzt.
Die Themen Videoüberwachung und Waffenverbotszone werden durch die Soko derzeit in Bezug auf die aktuelle Situation geprüft und - sobald die Voraussetzungen erfüllt sind - umgesetzt.
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