Die Polizei Bielefeld setzt zukünftig Körperkameras im täglichen Dienst als Einsatzmittel ein. Mit dem Einsatz der Bodycams will die Polizei der zunehmenden Gewalt gegen Polizisten entgegentreten und die Eigensicherung verbessern. Sofern es zu Übergriffen und Widerstandshandlungen kommt, können die Aufzeichnungen zusätzlich als Beweismittel dienen. Insbesondere die präventive Wirkung, die von dem neuen Einsatzmittel ausgeht, ist von großer Bedeutung.
Die Beschaffung der Kameras geht zurück auf ein wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW). Die deeskalierende Wirkung der Kameras beim polizeilichen Gegenüber konnte in dem Projekt belegt werden. Die Beamten der Bielefelder Polizei werden intensiv im Umgang mit dem neuen Einsatzmittel geschult. Diese Schulung umfasst die technischen Aspekte sowie die rechtlichen Voraussetzungen.
Die Kameras werden an der Uniform in Schulterhöhe getragen und werden per Knopfdruck ausgelöst. Der offene und vorher angekündigte Einsatz der Körperkameras wird in Einsatzsituationen des täglichen Dienstes wie Anhalte- und Kontrollsituationen eingesetzt. Heimliche Aufnahmen sind nicht zulässig. Im Einsatz angefertigtes Videomaterial wird auf Servern gespeichert und beim Übertragungsvorgang von der Kamera gelöscht. Nach 14 Tagen werden die Videos automatisiert endgültig gelöscht, es sei denn, die Aufnahmen werden als Beweismittel benötigt. Die rechtlichen Bedingungen des Bodycam-Einsatzes sind uneingeschränkt gewährleistet.
Die Kamera vom Typ "Axon Body 2" ist laut Herstellerangaben sturz- und wetterfest und verfügt über eine Speicherkapazität von 64 GB. Die Akkulaufzeit ist so dimensioniert, dass sie eine längere Schicht problemlos durchhält. Das Polizeipräsidium Bielefeld hat rund 160 Stück erhalten. Damit ausgerüstet werden zunächst der Streifendienst im Stadtgebiet und auf der Autobahn, Kradfahrer und Verkehrsdienst.