- Die Zahl der in 2015 bekannt gewordenen politisch motivierten Straftaten stieg im Vergleich zum Vorjahr von 410 auf 431 Fälle leicht an. Der Anteil der Gewaltdelikte an den politisch motivierten Straftaten blieb gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich und lag mit circa 6% weiterhin etwa im Durchschnitt der letzten 10 Jahre.
- Im Phänomenbereich „Rechts“ stiegen die Fallzahlen von 174 auf 278 Delikte an. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 60% dar. Dabei waren keine örtlichen Brennpunkte feststellbar.
Der deutliche Anstieg in diesem Phänomenbereich dürfte im Kontext der Flüchtlingssituation zu sehen sein.
- Der Staatsschutz verzeichnete in 2015 einen Anstieg der rechtsmotivierten Gewaltdelikte von 4 auf 15 Taten, darunter drei Brandstiftungen an Flüchtlingsunterkünften in Espelkamp, Bad Oeynhausen und Porta Westfalica. Dabei wurden keine Menschen verletzt.
- Das Phänomen „Hassposting“ gewinnt zunehmend an Bedeutung. Der Staatsschutz ermittelte im Jahr 2015 in insgesamt 80 Fällen, bei denen Volksverhetzungen und Beleidigungen mit Tatmittel Internet begangen wurden.
- Die Gesamtzahl der Straften im Phänomenbereich „Links“ bewegte sich in etwa auf dem Niveau der Vorjahre. Mit 42 Straftaten bildete Bielefeld dabei den Schwerpunkt linksorientierter Straftaten, da hier auch die zahlenmäßig größte linksorientierte Szene in OWL ansässig ist.
- Stieg die Anzahl der Straftaten im Phänomenbereich „Ausländerkriminalität“ in 2014 noch stark auf 107 Delikte an, so ging die Zahl der Straftaten in 2015 wieder auf 39 zurück.
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Die Aufklärungsquote lag in 2015 mit 32,5% unter der des Vorjahres (39,3%).
Auswirkungen auf die Aufklärungsquote hatten dabei der Rückgang der ausländermotivierten Straftaten und der Anstieg der rechtsmotivierten Kriminalität.
Jahresbilanz Politisch Motivierte Kriminalität 2015
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