„Das Autofahren wird als Ablenkung vom SMS/WhatsApp-Schreiben empfunden, oder? “Mindestens 25% der 18 - 24jährigen geben zu, während des Autofahrens regelmäßig SMS/WhatsApp-Nachrichten zu schreiben, E-Mails zu lesen oder im
Internet zu surfen, und nur jeder zweite Verkehrsteilnehmer verzichtet bewusst auf das Telefonieren. Dies macht deutlich, wie präsent das Thema Ablenkung im Leben der Verkehrsteilnehmer geworden ist. Die Zahl der Telefonierer am Steuer hat sich verdreifacht.
Zum Thema Ablenkung und Unaufmerksamkeit während des Autofahrens gibt es eine Vielzahl von Untersuchungen. Trotz unterschiedlicher Ansätze dieser Untersuchungen sind sich alle im Ergebnis einig:
Die Bedienung von Geräten während der Fahrt hat negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten!
> Telefonieren während der Fahrt ist wie eine Fahrt mit 0,8 Promille Alkohol im Blut.
> Schreiben einer Kurznachricht entspricht einer Fahrt mit 1,1 Promille Alkohol im Blut. (Quelle Utah University, Salt Lake City 2006)
90 Prozent der Informationen aus der Umwelt nehmen wir durch Sehen wahr. Wer bei der Fahrt eine Nachricht
liest oder schreibt, kann dem Verkehrsgeschehen nicht folgen. Bei einem Verkehrsunfall kann es dadurch zu schwerwiegenden Verletzungen und Schäden kommen. Deshalb wird bei Benutzung des Smartphones während der Fahrt ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro und ein Punkt im Fahreignungsregister erhoben. Kommt es zu einer Gefährdung, erhöht sich das Bußgeld auf
75 Euro, bei einem Verkehrsunfall auf 90 Euro.
Eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr erfordert jederzeit die volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen. Wer bei Tempo 50 den Blick für zwei Sekunden von der Straße abwendet, um zum Beispiel auf das Display zu schauen, fährt knapp 30 Meter im Blindflug. Eine aktuelle Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt, Stand Februar 2015) ergab folgende Zeitwerte, die eine Fahrerin oder ein Fahrer für die Bedienung eines Smartphones benötigen: Lesen von Texten in einer „Nachrichten-App“:
> 48 Sekunden
Schreiben einer Kurznachricht:
> 36 Sekunden
manuelles Eingeben einer Telefonnummer:
> 13 Sekunden
Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legt ein Fahrzeug während des Eingebens einer Telefonnummer somit 182 Meter im Blindflug zurück.
Moderne Kraftfahrzeuge werden mit einer wachsenden Vielzahl von Kommunikationssystemen ausgerüstet. Radio, Mobilfunk, CD-/MP3-Spieler, Navigationssystem und das Internet erhöhen die Komplexität beim Autofahren, mit der Fahrerinnen
und Fahrer konfrontiert werden und sorgen dadurch für mehr Ablenkung.
Ein weiterer negativer Nebeneffekt ist, dass das Vertrauen in die vielen „elektronischen Helfer“ wächst und die eigene Aufmerksamkeit und das „Mitdenken“ während der Fahrt herabgesetzt werden können.
Mehrere Tätigkeiten gleichzeitig ausführen zu wollen, führt zu nachlassenden Leistungen. Passiert etwas Unvorhergesehenes, gibt es keine Chance rechtzeitig zu reagieren. Dies führt zu einem erhöhten Unfallrisiko mit möglicherweise fatalen Folgen.
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Erledigen Sie die Bedienung von elektronischen Geräten (Navigationsgerät/CDPlayer, etc.) vor Fahrtbeginn!
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Lassen Sie das Mobiltelefon oder Smartphone einfach mal klingeln! An geeigneter Stelle können Sie anhalten, um wichtige Anrufe und/oder Nachrichten zu tätigen bzw. zu versenden.
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Legen Sie das Smartphone außer Reichweite.
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Fahren Sie früher los! Zeitdruck ist ein schlechter Mitfahrer und verleitet dazu, „mal eben“ während der Fahrt das Eine oder Andere zu essen, zu trinken oder schnell noch eine Nachricht zu versenden.
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Halten Sie das Lenkrad mit beiden Händen fest und belassen Sie Ihren Blick auf der Straße! Nur so können Sie sich auch auf plötzliche und unvorhergesehene (Gefahren-) Situationen einstellen, um diese zu beherrschen.
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Sorgen Sie dafür, dass die Radiolautstärke die Verkehrsgeräusche nicht übertönt! Musik- und Radiobeiträge können dazu führen, dass Sie während der Fahrt mental und emotional abgelenkt werden. Dieses gilt auch für Gespräche mit Beifahrern. Bleiben Sie mit Ihren Gedanken beim Fahren.