Jedes Jahr haben einige Polizistinnen und Polizisten in NRW das Glück, in europäischen Urlaubsregionen eingesetzt zu werden, die bei Deutschen besonders beliebt sind. Mit ihrem Einsatz helfen sie sowohl der lokalen Polizei, als auch den Urlauberinnen und Urlaubern in schwierigen Notsituationen. Möglich macht dies der „Prümer Vertrag“, ein Abkommen zwischen insgesamt elf EU-Mitgliedsstaaten zur Vertiefung der grenzüberschreitenden polizeilichen Zusammenarbeit.
Sprachkundige Polizistinnen und Polizisten, die in NRW im Streifendienst tätig sind, können sich alljährlich für einen Einsatz im Ausland bewerben. Nach dem Bestehen des Auswahlverfahrens werden sie in das jeweilige Land abgeordnet und vor Ort im Streifendienst eingesetzt.
35 Grad im Schatten, die Luft flirrt und die spanische Sonne scheint unerbittlich auf den weißen Sand am Platja de Muro. Der Bielefelder Polizeikommissar läuft in voller Montur, mit Schutzweste und Mütze die Promenade mit seinem Partner der Guardia Civil entlang. Die beiden Kollegen unterhalten sich und haben dabei ein wachsames Auge auf den gut besuchten Strand.
Durch das Projekt „Europäische Kommissariate“ hat unser Kollege die Chance, nach einem intensiven Auswahlverfahren, einen Teil seiner Dienstzeit im Ausland zu verbringen. Er wurde für Spanien, genauer gesamt Mallorca und die Bezirke Santa Margalida und Can Picafort ausgesucht.
„Ich wollte eigentlich schon immer im Ausland arbeiten. Deswegen ist es umso schöner, dass ich diesen Wunsch im Rahmen meiner jetzigen Tätigkeit umsetzen konnte,“ erzählt er. „Ich habe mich schon zu Schulzeiten für Spanien, die spanische Kultur und Sprache interessiert. Ich habe bereits im Abitur das Fach Spanisch belegt und als mündliche Prüfung abgelegt. Später habe ich mich vor allem im Selbststudium intensiv mit der Sprache beschäftigt, so dass ich mich ohne Probleme mit den spanischen Kolleginnen und Kollegen verständigen konnte. Auch mein erster dienstlicher Austausch auf Teneriffa hat meinen Spanischkenntnissen einen enorm positiven Schub gegeben.“
Am Platja de Muro bestreift der Bielefelder zusammen mit spanischen Kolleginnen und Kollegen den Strand und ist ansprechbar für alle Touristinnen und Touristen. Auch im Bürodienst, in der klassischen Anzeigenaufnahme, und bei Verkehrskontrollen wird er eingesetzt. „Es ist wirklich schön zu sehen, wie erleichtert die internationalen Gäste sind, wenn sie ihr Problem in ihrer Landessprache schildern können.“
Insbesondere der Streifendienst mit voller Ausstattung bei bis zu 40 Grad Außentemperatur ist natürlich eine echte Herausforderung, trotzdem würde er sich immer wieder für das Programm bewerben wollen: „Ich bin dankbar, dass mir diese Erfahrungen ermöglicht wurden und werde viele neue Erkenntnisse und Erfahrungen mit in die Behörde und meinen dienstlichen Alltag in Bielefeld einbringen können.“
Eine unserer Kolleginnen wird zurzeit in der Normandie in Frankreich eingesetzt und erlebt einen wunderbaren Austausch mit den französischen Kolleginnen und Kollegen der Gendarmerie Nationale. Untergebracht direkt auf dem Klosterberg in Mont Saint-Michel, in einer Unterkunft der Gendarmerie Nationale, ist sie mitten drin im Geschehen. Der Klosterberg ist besonders bei Touristinnen und Touristen sehr beliebt, weswegen die französischen Kolleginnen und Kollegen über internationale und mehrsprachige Unterstützung immer dankbar sind. Im Team erklimmen sie täglich zu Fuß oder per Fahrrad die unzähligen Stufen und Gassen des Berges und bestreifen das außergewöhnliche Einsatzgebiet. Insbesondere bei den sommerlichen Temperaturen in voller Schutzausrüstung eine Herausforderung.
Dabei sind sie für jede/n ansprechbar. So unterschiedlich sind dann auch die Einsätze, von vermissten Kindern bis über Taschendiebstähle, die Kolleginnen und Kollegen sind immer mit vollem Einsatz dabei.
Wir wünschen der Kollegin weiterhin viel Spaß und dass sie bald wieder gesund nach Hause kommt.